E-Book: Kapitel 2 – Virale Internet Videos als Instrument des Viral Marketing
Definition „Virales Marketing“
„Viral Marketing beschreibt das gezielte Auslösen von Mundpropaganda zum Zwecke der Vermarktung von Unternehmen und deren Leistungen“ (Langner 2007) . Mundpropaganda – auch Mund zu Mund Propaganda genannt – heißt, dass sich mindesten 2 Personen über ein Thema austauschen und eine Information von einer Person an die nächste weitergegeben wird. Wirklich effektiv ist Mundpropaganda allerdings nur, wenn mehrere Personen die Information weitergeben. Auf diesen Schneeballeffekt gehen wir später noch ein.
Der Begriff „Viral“ ist aus der Medizin entstanden und leitet sich ab aus dem Wort „Virus“ ab. In der Medizin verbreitet sich ein Virus indem dieser von einem Menschen an einen Anderen weitergeben wird (unbewusst versteht sich). Diese Person gibt den Virus ebenfalls weiter und so steigt die Anzahl der infizierten Personen exponentiell was irgendwann zu einer Epidemie führt. Im Viralen Marketing geht es darum, eine Information durch Mundpropaganda zu verbreiten, so dass es zu einer –wie Sascha Langner es sehr treffend formuliert hat – „sozialen Epidemien“ kommt, also sehr viele Personen die Information von anderen Personen erhalten und an Andere weitergegeben haben.
Der Marketing Aspekt kommt erst ins Spiel, wenn die verbreiteten Informationen eine Produkt und/oder Dienstleistung eines Unternehmens enthalten und sich z.B. die Information über das Erscheinen eines neuen Computerspieles von alleine verbreitet.
Aktives und passives Virales Marketing
Innerhalb des Viralen Marketing unterscheidet man zwischen aktivem und passivem Marketing. Diese beiden Formen möchten wir hier kurz erläutern, da sie für den weiteren Verlauf dieses E-Books von Bedeutung sind.
Passives virales Marketing
Beim passiven viralen wird allein durch die Nutzung eines Produktes eine Nachricht verbreitet. Als Beispiel ist hier das iPhone zu nennen. Hinter jeder E-Mail die von einem iPhone aus gesendet wird steht ab Werk: „Vom meinem iPhone gesendet“. Dies zeigt dem Empfänger nicht nur, dass der Sender ein iPhone besitzt, sondern auch, dass er in der Lage ist, mobil E-Mails zu verschicken und zu empfangen. Die e-Mail Funktion ist bei der heutigen Verbreitung von Smartphones zwar nichts besonderes mehr, es führte in den Anfängen des mobilen Internetzeitalters aber zu großer Aufmerksamkeit, wenn eine e-Mail vom Handy ausgehend gesendet wurde.
Vor allem wird aber mit jeder geschriebenen E-Mail automatisch verbreitet, dass der Sender ein iPhone Benutzer ist.
Aktives virales Marketing
Aktives virales Marketing erfordert –wie der Name schon sagt- Aktivität beim Verbreiter, da dieser die Information selber weiterleiten muss. Der Begriff des aktivem viralen Marketings ist für diese Arbeit sehr wichtig, da – und soviel sei vorweg genommen- virale Internet Videos bei der Verbreitung auf die Aktivität des Nutzer angewiesen sind. Ein Beispiel wäre das Verschicken einer E-Mail mit dem Link zu einem Video.
Entwicklung des viralen Marketing
Empfehlungsmarketing
An dieser Stelle soll das Verbreitungspotenzial von Viralen Botschaften demonstriert werden, um zu zeigen, wie schnelle eine große Anzahl an Personen von einer Nachricht „infiziert“ werden können.
An der folgenden Grafik (Abb.1) ist zum sehen, wie sich eine Nachricht verbreitet, wenn man davon ausgeht, dass jede Person die Nachricht an 3 Freunde/Bekannte weiterleitet. In diesem Beispiel wird von einem Ursprungsverbreiter ausgegangen, der die Nachricht im nächsten Schritt an 3 Personen weiter trägt.
An dieser Stelle sei bemerkt, dass es sich bei dieser Grafik um eine klassische Verbreitung von Nachrichten handelt, also der Verbreitung einer Nachricht durch Gespräche. In weiteren Artikeln werden wir die eben gezeigte Abbildung auf das Internet Zeitalter Updaten und das außerordentliche Verbreitungspotenzial von viralen Videos in der heutigen Zeit beleuchten.
Bereits wenn jede Person eine Information drei weiteren Personen mitteilt, haben in der 4. Generation bereits 27 Personen die Nachricht erhalten. In der nächsten Generation 5. sind es bereits 81 in der 6. Generation bereits 263. Durch den exponentiellen Anstieg (n³) hätte sich eine Nachricht –ausgehend von einer Person- in der 10. Generation bereits rund 20000 Personen erreicht. Dabei darf man nicht vergessen, dass dies ohne Probleme über den Zeitraum von wenigen Tagen passieren kann.
Author: Jan Rosenbrock
Gennate Quellen:
Langner, S. (2007). Viral Marketing – Wie Sie Mundpropaganda gezielt auslösen und Gewinn bringend nutzen (2. Aufl.). Wiesbaden: Gabler Verlag.